Eine Fahrt auf freier Wildbahn: die Entdeckung der Biodiversitäts-Hotspots entlang des Maasradwegs
Naturschutzgebiete, von denen viele in das Natura 2000-Netzwerk aufgenommen wurden, schützen die einzigartige Artenvielfalt entlang der Maas und bieten Lebensraum für gefährdete Arten. Radfahren ist eine der besten Möglichkeiten, die herrliche Natur entlang dieses eindrucksvollen Flusses zu erkunden.
Regionaler Naturpark Lothringen – Park der Teiche und Mirabellen
Am Anfang des EuroVelo19 - Maasradwegs umrandet die Route den Regionalen Naturpark Lothringen, der mit seinen 219,400 Hektar atemberaubender Landschaften, mehr als 300 Teichen und den international bekannten Feuchtgebieten "Seen der Kleinen Woëvre" und der “große See Lindre” zahlreiche BesucherInnen jährlich begeistert. Das einzigartige Naturerbe des Parks ist ein Biodiversitäts-Hotspot, der zu seiner Einstufung als Natura 2000-Gebiet geführt hat.
Sind sie OrnithologIn oder möchten Sie die Kunst der Vogelbeobachtung erlernen? Ideal! Denn die Bäche, Nebengewässer und Feuchtgebiete des Parks sind bedeutende Lebensräume für zahlreiche sehr gefährdete Vogelarten. Der Großer Brachvogel, der Wachtelkönig und das Braunkehlchen sind heute selten, können aber immer noch an sieben Beobachtungsstationen und drei Beobachtungspfaden im Regionaler Naturpark Lothringen beobachtet werden. Für einen Snack zwischendurch laden die Maashänge mit seinen Obstgärten zum Verweilen ein. Neben Äpfeln, Birnen, Pflaumen und Kirschen, sticht insbesondere die Frucht der Lothringer Mirabelle heraus. Das sogenannte Gold der Region präsentiert sich im Frühlich in seiner Blüte als wahre Augenweide und besticht im Spätsommer mit seinem süß-säuerlichen Geschmack.
Regionaler Naturpark der Ardennen – Kontrast von Wäldern und Felsen
Im Norden Frankreichs an der Grenze zu Belgien schlängelt sich die EuroVelo 19 durch die satten grünen Wälder und weiten Ackerfelder, vorbei an steilen Felshängen und Torfmooren des Regionalen Naturpark der Ardennen. Von den steilen Klippen des Naturparks kann man das Gebiet aus einem anderen Blickwinkel bewundern und sehen, wo die Meuse wie eine pulsierende grüne Ader ihre Spuren gezogen hat. Der Fluss beherbergt dort eine reiche ökologische Vielfalt und gibt dem Eisvogel oder dem Bergmolch ein Zuhause. Das allgenwärtige über 500 Millionen alte Felsgebiet und die weiten Wälder bieten Schutz für zahlreiche Orchideen und dem Sonnentau. Für Actionliebhaber kann der Weg abwärts der Felsen auf einem der 22 markierten Mountainbikestrecken gefahren werden. Außerdem kann man die natürliche Schönheit des Parks beim Reiten, Angeln oder Kanufahren genießen.
Nationalpark Hoge Kempen – In den lila Feldern des Heidekrauts
In Limburg, der “grünsten Provinz“ von Flandern führt der Maasradweg nur 5km an dem ersten Nationalpark Belgiens, Nationalpark Hoge Kempen, vorbei. Das ehemalige Industriegebiet ist seit 2006 Nationalpark und wurde mit dem Ziel eröffnet, den Verlust der Biodiversität zu verhindern. Heute bietet dieser eine Vielfalt an natürlicher Schönheit: Weitläufige Kiefernwälder, lila blühendes Heidekraut, Wasserflächen, aus denen ehemals Sand und Kies abgebaut wurden und die 100m hohen "Gipfel" des Parks von denen die Naturpracht des Parks bewundert werden kann. Insbesondere das Heidekraut lockt verschiedenste Vogelarten an und die vielen Seen bieten ein Zuhause für Amphibien, wie den Moorfrosch, die Kreuzkröte und die Zauneidechse. Auch eine Begegnung mit dem Rehwild ist nicht ungewöhnlich und an den sonnigsten Stellen des Nationalparks kann es passieren, das man beinahe über die harmlose Schlingnatter stolpert.
Sie können den Nationalpark durch fünf Zugangstore können betreten und den Park mit dem Fahrrad auf einem Knotenpunktnetz für RadfahrerInnen und ReiterInnen ekunden oder sich von einem Ranger den Nationalpark zeigen lassen.
Rivierpark Maasvallei – Zuhause der Bieber und Vögel
Biodiversität kennt keine politischen Grenzen und viele Lebensräume und Ökosysteme sind in mehr als einem Land verbreitet. An der Grenze zwischen dem belgischen und niederländischen Limburg führt die EuroVelo 19 entlang eines Ortes, wo Artenvielfalt seit vielen Jahren zelebriert wird. Ein Projekt namens "Maasvallei" bietet seit 2005 die Synergie zwischen Natur & Landschaft, Tourismus & Erholung und Bildung & Wahrnehmung. Der Park ist eines der größten und erfolgreichsten Projekte zur ökologischen Flusswiederherstellung in Europa. Der Revierpark Maasvallei, wäre ohne die Maas nicht, was er heute ist, man könnte sogar meinen, die Maas ist die Hauptschlagader des Parkes. In ihren Betten leben Pflanzen und Tiere, die sonst nirgendwo zu finden sind: Wasservögel, Schmetterlinge, Libellen, Wildbienen und außergewöhnliche Blumen. Mit viel Glück, können Sie sogar den Bieber beim Bau seines Dammes beobachten.
Der Rivierpark bietet ein großes Netz an Radrouten auf denen die Gegend entlang des Flusses erkundet werden kann. Für einen Seitenwechsel, kann die Maas auch an verschiedenen Stellen mit der Fähre überquert werden.
Nationalpark De Maasduinen – In den Weiten der Dünen
Wenn Sie der Maas weiter folgen, gelangen Sie zum Nationalpark De Maasduinen, der sich an der deutschen Grenze entlangzieht. Er der längste Flussdünengürtel der Niederlande und verdankt seinen Namen den auffälligen Parabeldünen, hufeisenförmige Dünen, die hier gegen Ende der letzten Eiszeit entstanden sind. Das größte stehende Gewässer, das es beherbergt, ist das Reindersmeer, das nicht für Freizeitaktivitäten genutzt werden darf und völlig der natürlichen Entwicklung überlassen wird.
Da der Kranich ein seltenes gesichtetes Tier ist, das auf seiner Zugfahrt gen’Süden in den Moorgebieten des Parks rastet, wurde er in das Logo des Nationalparks integriert. Ein weiterer rarer Geselle ist der vom austerben bedrohte Glocken-Enzian, dessen ungeöffnete Blüten zur Ablage der Eier des Enzianblau, einer Schmetterlingsart, dient.
Falls Sie mehr Zeit in diesem faszinierenden Gebiet verbringen wollen, können Sie hier ihr Zelt an einem Natur-Campingplatz aufschlagen.